Die erarbeitete Evaluation urbaner Datenplattformen beschreibt den Weg zu offenen, flexiblen und herstellerunabhängigen Ökosystemen.
Die Smart City eröffnet Wege mit Hilfe von Daten sowie Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) die weltweit drängendsten urbanen Herausforderungen zu lösen. Trotz ihrer anerkannten Vorteile leiden Smart City Projekte häufig unter einem Flickenteppich inkompatibler Produkte und Komponenten, die sich nur schwer in ein gesamtheitliches städtisches Ökosystem integrieren lassen. Ein solches offenes Ökosystem von Anbietern, Betreibern sowie Nutzerinnen und Nutzern ist jedoch wichtig, denn es ermöglicht verschiedensten Akteuren einen fairen Zugang zum Smart City Markt. Dafür sollten gewisse Gestaltungsprinzipien befolgt werden, um einen hohen Grad an Sicherheit und Interoperabilität bei der Kommunikation zwischen verschiedenen Smart City Lösungen, Komponenten und Modulen garantieren zu können. So bietet eine IKT-Referenzarchitektur, die auf offenen Gestaltungsprinzipien basiert, die Möglichkeit eine starke Abhängigkeit von einem bestimmten Lieferanten oder Dienstleister zu reduzieren und gewährleistet darüber hinaus die Interoperabilität von Produkten und Applikationen.
Dievom DIN (Deutsches Institut für Normung e.V.) veröffentlichte Referenzarchitektur 91357 »Referenzarchitekturmodell Offene Urbane Plattform (OUP)« hält daher grundlegende Prinzipien fest, wie Smart City Plattformen zu gestalten sind, sodass offene, flexible und herstellerunabhängige Ökosysteme entstehen können. Die vorliegende Studie, erstellt durch Experten von Fraunhofer FOKUS, evaluiert verfügbare Urbane Datenplattformen nach den Prinzipien der DIN SPEC 91357 »Referenzarchitekturmodell Offene Urbane Plattform (OUP)«, und beschreibt so den Weg zu offenen, flexiblen und herstellerunabhängigen Ökosystemen. Dafür wurden über 50 Datenplattformen hinsichtlich der Kriterien für offene urbane Datenplattformen aus der DIN-Spezifizierung analysiert.
Die Studie gibt einen umfassenden Überblick über die aktuelle Marksituation in Bezug auf urbane Datenplattformen. Es lässt sich klar erkennen, dass proprietäre Closed-Source-Lösungen die Mehrzahl der angebotenen Lösungen darstellen. Im Umkehrschluss heißt das, dass das Potential für eine für Europa und Deutschland positive Marktentwicklung im Sinne einer Zunahme der Open-Source-Lösungen und Produkte besteht. Jedoch müssen hierfür zentrale Lücken in den bestehenden Angeboten geschlossen werden.