Die Bereitstellung von Daten mit städtischem Bezug für Bürger und lokale Unternehmen ist Bestandteil nachhaltiger Stadtpolitik, da dadurch Transparenz gewährleistet und Teilhabe ermöglicht wird. Die technologischen Entwicklungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) führten in den vergangenen Jahrzehnten zu einer wachsenden Digitalisierung von Städten. Heutzutage fallen digitale Stadtdaten in großen Mengen an, so beispielsweise zu allen Verwaltungsprozessen, städtischen Bauvorhaben oder energetischen Verbrauchsdaten städtischer Gebäude. Informations- und Kommunikationstechnologien leisten einen Beitrag zur Verbreitung und nutzergerechten Aufbereitung von Daten. Eine Urban Data Plattform bietet hierbei die Möglichkeit zur digitalen Vernetzung verschiedenster IKT-Lösungen im urbanen Raum.
• Öffentliche Verwaltung (bspw. Referat Integrierte Stadtentwicklung) als Endanwender
• Unternehmen aus den Branchen Verkehr, Energie, Projektentwicklung usw. für die Lösungskomponenten Smart Services und Datenerhebung
• IT-Unternehmen als Lösungsanbieter für die Komponenten Smart Services, Daten-Analyse Plattform und Datenerhebung
• Forschungspartner zur Sicherstellung der Innovativität der eingebundenen Systembestandteile aus Datenerhebung und Smart Services
Entsprechend dieser Darstellung sind auf fünf Ebenen Lösungskomponenten notwendig, um den Bedarfen der Endnutzergruppen gerecht zu werden:
Informations- und Kommunikationstechnologien werden hauptsächlich verwendet, um Prozesse zu optimieren. Diese Optimierung beinhaltet unter anderem Ansätze bezüglich höherer Effizienz von Prozessen, datengestützte Entscheidungenfindung und Adressierung von Zielgruppen.
In manchen Fällen bieten IKT-Lösungen und deren Verknüpfung vollständig neue Ansätze, um bestehende Probleme zu adressieren. Hierbei werden häufig unbekannte Probleme aufgedeckt und neue Lösungswege zu deren Behebung bereitgestellt.
Die fortschreitende Digitalisierung von Städten und Regionen impliziert auch deren gesellschaftliche Veränderung. So hat sich im letzten Jahrzehnt eine neue »digitale« Generation von Bürgern entwickelt (Montgomery et al. 2004), welche sich neue Produkte und Lösungen, die ihren Alltag erleichtern, wünscht. Sowohl Unternehmen als auch Städte haben sich in ihrer Bandbreite an die IK-Technologien angepasst und ihrer Produkte und Dienste anhand der aufkommenden Nachfrage ausgerichtet.
Städte können gezielt auch Themenfelder und zugehörige Daten und Services abdecken, z.B. mit Fokus auf Services im Bereich Mobilität.
Entsprechend der fünf dargestellten Ebenen für Lösungskomponenten bietet die Morgenstadt-Systemlösung »Urban Data-Platform« folgende Teilkomponenten:
Systematische Erfassung der Bedarfe von Endnutzern an Informationen und Services. Kooperative Gestaltung von Services und Applikationen entsprechend der identifizierten Bedürfnisse.
Konkrete innovative Applikationen und Services im städtischen Kontext, die gezielt Daten und Informationen nutzen, um verschiedene Nutzergruppen anzusprechen (z.B. Mobilitäts-App, Track-my-Street, Smart-Waste-App).
Datenplattform, die Datensätze aus den verschiedensten sektorübergreifenden Themenfeldern zusammenführen und analysieren kann. Die verarbeiteten Daten werden anschließend über offene Schnittstellen für Service-Anbieter zur Verfügung gestellt.
Sicherstellung der Einhaltung des Datenschutzes unter Einbeziehung von Bedarfen seitens der Endnutzer sowie Anbieter von Daten. Die Daten müssen konform dieser Bedürfnisse in der Analyse-Plattform verarbeitet und ausgegeben werden.
Innovative Methoden und Techniken zur Erhebung von Daten im städtischen Kontext zur Speisung der Daten-Analyse Plattform und Vorbereitung Smart Services.
Das EU-Projekt SMARTER TOGETHER setzt auf den co-kreativen Austausch von Wissen und Innovationen zwischen europäischen Städten, um neue Lösungen für nachhaltige Entwicklung der Stadt von morgen zu finden. Im Mittelpunkt steht die ganzheitliche Entwicklung von energieeffizienten Stadtteilen, die Förderung elektrischer Mobilität, die Erhebung und der Austausch von Daten zur Optimierung des städtischen Systems sowie die Stärkung der Bürgerbeteiligung auf lokaler Ebene. Dafür werden in Zusammenarbeit und ständigem Austausch mit Behörden, Unternehmen und Forschungsinstituten Lösungen in den drei »Leuchtturmstädten« München, Lyon und Wien umgesetzt. Ergebnisse und funktionierende Ansätze werden dann an die »Follower-Cities« Santiago de Compostela, Venedig und Sofia sowie an die Beobachterstädte Kiew und Yokohama weitergegeben.
Die Stadt New York verfolgt eine Vielzahl neuartiger Ansätze digitale Daten mit städtischem Bezug zu erfassen, auszuwerten und weiterzuverarbeiten. So erhebt die Stadt aus einer Vielzahl von städtischen Lebensbereichen Daten und versucht mit Hilfe dieser städtische Entwicklungen und Prozesse zu verbessern bzw. zu steuern. Dabei arbeitet die Stadt eng mit dem Center for Urban Science and Progress der New York University zusammen, um eine sachgerechten Umgang mit den Daten zu gewährleisten. Eines der bekanntesten Beispiele der New Yorker Datenerhebung fand aber in Kooperation mit IBM statt.
Hier finden Sie weitere Informationen zu den Morgenstadt Innovationsfeldern als PDF zum Download.
>>Morgenstadt Innovationsfelder | PDF 2,12 MB