Gefördert durch die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), unterstützt die Morgenstadt Global Smart Cities Initiative (MGI) Modellstädte in Indien, Mexiko und Peru bei der Entwicklung und Umsetzung von nachhaltigen Transformationsprozessen und trägt zur Erreichung der internationalen Nachhaltigkeitsziele (insbesondere SDG 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“) bei.
Als zentrales Förderinstrument für Klima- und Biodiversitätsprojekte finanziert die IKI seit 2008 Projekte mit Fokus auf den Beitrag zum Klimaschutz, die Anpassung an die Einflüsse des Klimawandels und dem Schutz der biologischen Diversität.
Projekt-Website: www.mgi-iki.com
Die oberste Zielsetzung der MGI ist es, die Folgen des Klimawandels in den Pilotstädten abzumildern, deren Resilienz gegenüber Klimarisiken zu erhöhen sowie natürliche Ressourcen besser zu erhalten. Die enge internationale Zusammenarbeit mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Verwaltung, der Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den Pilotstädten sowie die Expertise des Morgenstadt-Netzwerkes bilden hierbei den Schlüssel zum Erfolg.
Am Anfang des Transformationsweges steht für jede der Pilotstädte der MGI das von der Morgenstadt Initiative entwickelte City Lab. Das Morgenstadt-Framework wird an die spezifischen Wirkfaktoren der jeweiligen Stadt angepasst, um in mehrwöchentlichen Aufenthalten in Form von Besichtigungen, Gesprächen und Workshops mit wichtigen Akteuren ein umfangreiches Nachhaltigkeitsprofil zu erstellen. Das Profil stellt Stärken, Schwächen und Bedarfsfelder des jeweiligen Stadtsystems dar und identifiziert Potenziale, Chancen und Risiken.
Während des City Lab Prozesses werden wesentliche Sektoren festgelegt, in denen Handlungsbedarf existiert. Auf Grundlage der Datenanalyse wird ein strategischer Fahrplan (Roadmap) entwickelt und gemeinsam mit lokalen Akteuren werden innovative Maßnahmen und Projekte ausgearbeitet und deren Implementierung sowie Finanzierung auf den Weg gebracht.
Kochi liegt an der Malabarküste im Distrikt Ernakulam des Bundestaates Kerala und besteht aus mehreren Inseln und Halbinseln. Die Küstenlage macht die Stadt zu einem der wichtigsten Häfen Indiens, welcher Arbeitskräfte aus benachbarten Gebieten anzieht. Mit über 600 000 Einwohnern ist Kochi eine der bedeutendsten Städte der Westküste in den Bereichen Finanzen, Handelswesen und Tourismus. Andererseits sogt diese Lage dafür, dass Kochi sich mit Herausforderungen wie dem Anstieg des Meeresspiegels und abweichenden Regenmustern konfrontiert sieht. Neben Überschwemmungen kommt es durch die zunehmende Bebauung des Stadtgebietes zusätzliche zu negativen Auswirkungen, wie dem urbanen Hitzeinseleffekt.
Um die Resilienz gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu verstärken, arbeitet die MGI vor allem in den Sektoren Energie, Wohnen und Wasser mit einem Fokus auf Energieeffizienz, Reinhaltung der Gewässer und lokal angepasste Bauweisen.
Mit knapp einer Million Einwohnern ist Saltillo die Hauptstadt und zugleich die größte Stadt des Staates Coahuila de Zaragoza im nordöstlichen Mexiko. Durch das trockene, mittelwarme Klima mit spärlichen Regenfällen, die sich im Sommer verstärken, ist die Region von Saltillo häufig von Dürren, extremen Temperaturen und Überschwemmungen bedroht.
Die Lage nahe der amerikanisch-mexikanischen Grenze macht Saltillo zu einem beliebten Standort für Produktionsstätten großer Automobilhersteller, ein Faktor, der zum Wohlstand der Stadt beiträgt, andererseits jedoch auch eine Herausforderung bei der Verbesserung des Nachhaltigkeitsprofils darstellt.
MGI beschäftigt sich hier vor allem mit den Sektoren Energie, Mobilität und Wasser. Dabei betrachtet das Projekt die Eindämmung des Klimawandels und die Anpassung an dessen Folgen als übergreifende Priorität unter den verschiedenen Sektoren.
Die im Nordwesten Perus gelegene Stadt Piura liegt am Ufer des Chira-Flusses und ist mit ca. 473 000 Einwohnern die fünft größte Stadt des Landes sowie die Hauptstadt der Piura Region. Rasantes Wachstum von Stadt und Bevölkerung sowie fehlende langfristige Strategien zur Stadtplanung haben zur unkontrollierten Siedlungsausweitung in sensitiven Naturräumen geführt. Peru ist aufgrund seiner geografischen Lage besonders von den Folgen des Klimawandels betroffen. Extremwetterereignisse, starke Temperaturschwankungen und unregelmäßige Niederschläge sowie das Abschmelzen der Andengletscher gefährden die Wasserversorgung. Piura selbst ist besonders den Wetterphänomenen El Niño und La Niña ausgesetzt, welche die Gefahren von Überschwemmungen und Erdrutschen mit sich bringen.
MGI setzt den Fokus in Piura auf die Sektoren Stadtplanung, Wasser und Energie, um die Widerstandsfähigkeit gegenüber Klimarisiken zu erhöhen und den breiten Zugang zu Wasser und Strom zu garantieren.
Die Koordination des Gesamtprojekts liegt bei der Universität Stuttgart, vertreten vom Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement IAT in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO.
Smart City Finance Report Kochi (English)
Smart City Finance Report Saltillp (English)
Smart City Finance Report Piura English)
MGI Pilot Project Factsheets (English)
Bericht zur Kick-off Veranstaltung in Barcelona (PDF)
Bericht zum Stakeholder Workshop in Kochi (PDF)
Bericht zum City Lab Kochi - Executive Summary
Weitere Informationen finden Sie in unserem Projektflyer (PDF)
Ergebnispapier der ersten MGI COVID-Session (Englisch)
Bericht zum City Lab Saltillo - Saltillo Summary Report (Englisch)
Bericht zum City Lab Piura – Piura Summary Report (Englisch)
Weitere Informationen auf der Projekt-Website