Das interne Netzwerktreffen am 12. November 2020 stand unter dem Motto »Urbane Winter in Zeiten von Corona« und gab den teilnehmenden Mitgliedern des Morgenstadt-Netzwerks die Möglichkeit sich auf die aktuellen relevanten Thematiken und Fragestellungen der Stadtentwicklung im Hinblick auf die bevorstehenden Wintermonate während der Corona Pandemie zu konzentrieren.
Neben personellen Neuerungen im Morgenstadt Netzwerk und neuen Partnern wurden außerdem das »Daten-Kompetenzzentrum Städte und Regionen DKSR« sowie der #MorgenstadtRoundtable vorgestellt. Kommunen erhalten hier die Möglichkeit, eigene Beiträge in den Sessions zu integrieren und Bedürfnisse und Fragen mit anderen Partnern aus dem Morgenstadt-Netzwerk zu diskutieren. Beantwortet wurde zudem die Frage nach dem Beitrag, den die Morgenstadt bei der Bewältigung der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Städte und Kommunen leisten kann. Ergänzt wurde die Einführung mit einem Blick auf die Situation der »Morgenstadt Global Smart Cities Initiative MGI « in den jeweiligen drei Partnerstädten Kochi (Indien), Piura (Peru) und Saltillo (Mexiko).
Im ersten Teil der Impulsvorträge wurden Initiativen und Best Practices von Fraunhofer Instituten sowie der Internationalen Bauausstellung IBA vorgestellt. Zentrale Fragen des Programms »Innovationsprogramm Innenstädte 2030+: Future Public Space« beschäftigen sich mit der Verlagerung der einst zentralen Orte des Marktplatzes und der Einkaufsstraße ins Digitale sowie der Gestaltung eines lebenswerten und nachhaltigen öffentlichen Raumes. Ein zentraler Ansatz aus dem IoT-Reallabor »Lemgo Digital« besteht in der Sensorik zur Situationserkennung mit welcher sich unter anderem die Passantenfrequenz messen lässt. Der Aufbau einer digitalen Plattform zur Verknüpfung von Kreativschaffenden, Grundstückseigentümerinnen und Eigentümer sowie Wirtschaft und Verwaltung zur besseren Nutzung ungenutzter Flächen wurde im Projekt »Fluid Cities« vorgestellt.
Die Herausforderungen für die Nachtökonomie wurden am Nachmittag von Jennifer Krauß (Fraunhofer IAO) vorgestellt. Diese umfassen die Konfliktbewältigung zwischen Bewohner*innen und Nachtschaffenden, der Mobilität und der Sicherheit sowie des durch Covid-19 geprägten Stillstands des freizeit- und konsumorientierten Nachtlebens. Die möglichen Lösungswege erfordern eine datenbasierte und auf die jeweiligen Tageszeiten angepasste Stadtplanung. Lutz Leichsenring (VibeLab & Berliner Clubcommission) verdeutlichte am Beispiel des »Global Nighttime Recovery Plan (Covid-19)« wie innovative und kreative Best Practices z.B. die Umnutzung von Frei- und Tanzflächen, innovative Beleuchtungen oder die nächtliche Mobilität aussehen können. Eva Ottendörfer betonte zum Abschluss die Bedeutung von Digitalisierung und Raumplanung als zentrale Themen für Städte während und nach der Pandemie. Netzwerke können hierfür einen wertvollen Beitrag leisten, indem sie den Austausch von Erfahrungen ermöglichen und dazu beitragen, sich gegenseitig zu inspirieren und gemeinsam die Krise bestmöglich zu meistern.