Der Planungsleitfaden begleitet Sie bei der Transformation von Verkehrs- und Straßenräumen. Zusammen mit den beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Kommunen Erlangen und Ludwigsburg, Drees & Sommer und den Fraunhofer-Instituten IAO und IGB entstand der Leitfaden über die Projektlaufzeit mit dem Ziel des Wissenstransfers in andere deutsche Kommunen. Mit Hilfe der Handreichung sollen die gesammelten Erkenntnisse aus den beiden Pilotkommunen Ludwigsburg und Erlangen für interessierte Kommunen und Gemeinden sowie zivilgesellschaftliche Gruppen wie beispielsweise Bürgerinitiativen anwendbar gemacht werden.
Wie ist der Leitfaden aufgebaut?
Der Leitfaden beleuchtet verschiedene Trends, Einflussfaktoren und Dimensionen des Straßenlebenszyklus und stellt die Themen Multifunktionalität, Ressourcenschonung, sowie das Einbringen von Innovationen in den Planungsprozess in den Vordergrund. Neben aktuellen Erkenntnissen aus der Forschung und Entwicklung werden beispielhafte Vorgehensprozesse aus Erlangen und Ludwigsburg, aufgegriffen. Neben der Thematik wird in einzelnen Kapiteln direkt auf konkrete Planungs- und Umsetzungsinstrumente und Tools hingewiesen, welche im Kontext der Überzeugungs-, Steuerungs- und Umsetzungsarbeit verwendet werden können.
Der Straßenraum und die korrespondierende Planung soll als ein Werkzeug begriffen werden, um städtische Lebensräume multifunktional, ressourceneffizient und menschengerecht zu gestalten. Die Komplexität und der Anspruch, den der städtische Kontext bezüglich nachhaltiger Stadtentwicklung mit sich bringt, bedürfen einer verantwortungsvollen Planung. Dabei sollte zuallererst eine gemeinsame Zielvorstellung erarbeitet werden, die sich widerspruchsfrei in die gesamtstädtische Strategie, den Verkehrsentwicklungsplan und mögliche Stadtteilentwicklungspläne einbetten lässt.
Der Leitfaden beantwortet hierbei die zukunftsweisenden Fragen, wie beispielsweise nach den Verkehrs- und Energieträgern, Raumnutzungen, Klima in der Stadt oder Ressourcen- und Umweltschutz. Verschiedenste Ansprüche und Nutzungsformen müssen gegeneinander abgewogen werden: Welche Mobilitätsangebote werden benötigt, welche Aufenthalts- und Umweltqualitäten stehen im Vordergrund und werden sich unterschiedliche Nutzergruppen des Straßenraums dort begegnen?
Der Leitfaden möchte kommunale und zivilgesellschaftliche Akteure dabei unterstützen aktiv zu gestalten und begleitet sie bei den zentralen Fragestellungen im Planungsprozess unter Einbeziehung der entwickelten Werkzeuge:
- Wie zukunftsgerecht ist der bestehende Straßenraum?
Der Quickcheck hilft dabei die Zukunftsfähigkeit Quartiersstraßen im Bestand zu evaluieren. Im Anschluss hilft das Planungstool dabei die richtigen Maßnahmen in unterschiedlichen Planungsphasen zu identifizieren und um den ersten Schritt zu machen, von der Vision in die Umsetzung zu kommen.
- Wie kann die Umsetzung orchestriert werden?
Das Stakeholder-Tool vereinfacht die Beteiligung verschiedener Akteure in Infrastrukturplanungsprozessen und unterstützt den Prozess strukturiert und organisiert zu durchzuführen.
Der Leitfaden richtet sich an kommunale Planer und Entscheider, welche an einer ressourceneffizienten und zukunftsfähigen Gestaltung und Umsetzung von Straßenräumen arbeiten. Dabei geht er unabhängig von spezifischen Fachdisziplinen auf übergeordnete Thematiken und Methoden ein, um aktuelle und interdisziplinäre Fragestellungen bereits früh in den Planungsprozess einfließen zu lassen und die übergreifende Zusammenarbeit verschiedener Fach- und Planungsämter zu vereinfachen. Letztlich soll der Leitfaden eine Handreiche sein, um kommunale Planungsämter dabei zu unterstützen, die Weichen im Straßenplanungsprozess bereits heute auf eine nachhaltige und lebenswerte Stadt einzustellen.
- Planungstool zur Maßnahmenfindung