Lissabon hat ca. 550.000 Einwohner und spielt aufgrund seiner Lage als Tor zur südlichen Hemisphäre und ihren Märkten nicht nur für Portugal, sondern für ganz Europa eine entscheidende Rolle. Aufgrund einer ökonomischen Krise und des demographischen Wandels in den vorangegangenen Jahrzehnten ist die Stadt mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert. In diesem Zusammenhang definierte Lissabon die Neugestaltung des historischen Stadtzentrums, das Erneuerung des Mobilitätssystems, die Entwicklung hin zu erneuerbaren Energien und die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien als wichtige Handlungsfelder für die nächsten Jahre.
Um die vielfältigen Herausforderungen, denen Lissabon derzeit gegenübersteht, zu bewältigen und um eine nachhaltigere Stadtentwicklung zu erreichen, hat die Stadt bereits mehrere Projekte entwickelt, so zum Beispiel das ‚BESOS-Projekt’, das ‚Eco Bairro Boavista Ambiente+’ oder das ‚ClimAdaPT.LocalProject’. Darüber hinaus startete Lissabon die ‚Lisbon Europe 2020 Strategie’. Dies ist eine Plan um smartes, nachhaltiges und inklusives Wachstum in alle relevanten Sektoren in der Stadt zu fördern und dabei alle betroffenen Stakeholder bestmöglich zu integrieren, beispielsweise die Zivilgesellschaft, Forschungseinrichtungen und die lokale Wirtschaft.
Lissabon hat sich 2015 im Rahmen der »Morgenstadt City Challenge« für ein City Lab beworben, welches sowohl den Zweck hatte, Stärken und Schwächen der Stadt in verschiedenen Lebensbereichen als auch Handlungsfelder für eine smarte und nachhaltige Entwicklung zu identifizieren. Ebenfalls war beabsichtigt zukünftige Möglichkeiten, sowie derzeitige Barrieren, die es noch zu überwinden gilt, zu identifizieren und mögliche Wege für eine nachhaltige Stadtentwicklung aufzuzeigen.
Weitere Informationen können Sie unserem Bericht entnehmen.
Lissabon besitzt die notwendigen Voraussetzungen, um eine smarte Stadtentwicklung zu fördern. Dennoch konnten während des City Lab Prozesses eine Reihe von sektor-übergreifenden Problemen identifiziert werden, die nicht durch Einzelmaßnahmen behoben werden können. Deshalb beziehen sich die Handlungsempfehlungen für Lissabon auf umfassende Maßnahmen, die einen Dialog anregen, Kooperationen von Schlüsselakteuren in verschiedenen Sektoren fördern und Meta-Ziele festlegen. Teil dieses Prozesses ist die Aufstockung des Koordinationsteams, um inter-sektorale Kooperationen zu fördern, ein Forum zum Dialog zwischen Akteuren innerhalb der Stadt zu schaffen und als eine Blaupause für zukünftige Stadtaktivitäten der integrierten Stadtentwicklung eine Reihe klarer Ziele zu geben. Diese umfassenden Maßnahmen müssen durch spezifische angewandte Projekte in den einzelnen Sektoren ergänzt werden.
Der City Lab Prozess hat bewiesen, dass smartes Städtewesen nicht nur Hightech-Lösungen beinhaltet, sondern auch das Streben nach einem ganzheitlicheren Verständnis und einem Bewusstsein für die Komplexität eines urbanen Systems. Innovative Formen intelligenter Kooperationen gepaart mit einer klaren Vision und Strategie bilden die Basis und zugleich die Voraussetzungen, um eine smarte Stadt zu werden.
Hier finden Sie den Bericht zum »Morgenstadt City Lab«Lissabon als PDF zum Download.