City Lab Tiflis

© vvvita

Informationen über Tiflis

 

Tiflis ist am Ufer des Mtkavri Flusses gelegen. Die geopolitische Lage beeinflusste dramatisch die einzigartige künstlerische und architektonische Integrität der 502 km2 großen Stadt mit ihren 1,1 Millionen Einwohnern. Tiflis besitzt eine Bevölkerungsdichte von circa 3.200 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die Lage der Stadt ist wirklich außergewöhnlich, da sie eine Brücke zwischen Europa und Asien darstellt. Die Nähe  zu den Ost-West-Handelsrouten hat Tiflis zu einer wichtigen Transitroute für globale Energie- und Handelsprojekte gemacht. Die Altstadt zählt zum UNESCO Weltkulturerbe. 

2011 entwickelte Tiflis einen nachhaltigen Energieaktionsplan, in dem sie sich verpflichtet ihre CO2-Emissionen um 20% bis 2020 zu reduzieren. Dieser Aktionsplan wird aktuell überarbeitet, was bedeutet, dass Tiflis zusätzlich Verantwortung übernimmt. Darin enthalten ist beispielsweise eine CO2 Reduzierung von 30% bis 2030. Zusätzlich unterzeichnete Georgien die Pariser Ziele im Jahre 2016 im Rahmen der Klimaschutzkonvention der Vereinten Nationen.

 

Ein Teil des City Lab Teams, Marius Mohr (ISI), Nutsa Nadareishvili (Tiflis), Alyssa Weskamp (Drees&Sommer) and Teona Kobidze (Tiflis) am Netzwerktreffen im März 2016 beim Vor-Ort Besuch von Constanze Heydkamp (Fraunhofer IAO) und Adam Paijgert (City of Prague)

City Lab Prozess

 

Zwischen Mai 2015 und März 2016 wurde ein »Morgenstadt City Lab« in Tiflis, Georgien, durchgeführt. Das Team bestehend aus vier Mitgliedern des Morgenstadt Innovationsnetzwerkes wurde durch ein Spiegelteam aus Tiflis unterstützt. Dieses untersuchte den Status quo der Stadt (Stadtprofil), indem es qualitative und quantitative Methoden nützte und einen kundenbasierten Fahrplan für eine nachhaltige urbane Entwicklung erstellte. Das Stadtprofil basiert auf den drei Analyseebenen, die zunächst  getrennt voneinander untersucht werden und dann danach miteinander kombiniert werden, um Verbindungen und Abhängigkeiten zu identifizieren. 

 

1.     Indikatoren: Aktueller Status der Stadt verglichen mit ähnlichen Städten

2.     Handlungsfeld: Ermittelter Grad der Handlungen, die in den identifizierten Schlüsselgebieten unternommen werden

3.     Wirkfaktoren: Hemmende und fördernde Faktoren des aktuellen Status in Tiflis.  

Mögliche Innovationsprojekte

 

Das Tiflis Spiel 

 

Ein zeitgemäßer Ansatz zur Bildung und Aufklärung der Bevölkerung über wichtige urbane Themen ist in vielen unterschiedlichen Bereichen nötig und Lernen funktioniert am einfachsten über einen spielerischen Ansatz. Daher hat das Fraunhofer-Team mit seinen Prijektpartner ein interaktives Spiel für mobile Endgeräte entwickelt, das Teilnehmer mit ihrer Stadt interagieren lässt. Es hat folgende Rahmenbedingungen:

 

•     Es bietet Informationen über urbane Themen

•     Infos über Nachhaltigkeit und kulturelle Themen (Energie, Wasser, Abfall, Notfälle, Verkehrsverhalten, Geschichte, Kunst)

•     Es ist Smartphone-basiert

•     Es bietet die Möglichkeit zu Live-Interaktionen (z:B.: Fotos an bestimmten Plätzen und Sehenswürdigkeiten machen)

•     Es ist modular aufgebaut (z.B.: können neue Herausforderungen und Aufgaben per Download akquiriert werden etc)

•     Es beinhaltet zahlreiche  Realititäsverknüpfungen

 

Errichtung eines Wissenszentrums Tiflis

 

In Georgien und dem Südkaukasus wird dringend Bauwissen benötigt. Daher soll ein Wissenszentrum für strukturiertes Bauingenieurwesen und Konstruktion in Tiflis errichtet werden. Es soll…

 

•     En regionaler Hub für Bauingenieurwesen und Architektur sein

•     Ein unabhängiges Zentrum, das Forschung, Lehre und Wirtschaft verbindet

•     Attraktiv für internationale Professoren und Studenten sein

•     Hauptelemente sind dabei:

1.     Postdoc Forschungseinrichtungen für seismisches Ingenieurwesen

2.     Allgemeines Architekturtrainingszentrum und praktische Demonstrationseinrichtungen

3.     Bauindustrie/-wirtschaft 

 

Fußgängermasterplan

 

Fußgänger haben es in Tiflis schwer. Die Stadt braucht einen verständnisvollen Ansatz, um die Fußgängerinfrastruktur zu verbessern und Schritt für Schritt attraktiver zu werden.

 

•     Entwicklung von begehbaren Gemeinschaftsflächen

•     Keine/weniger Autos = geringere Emissionen und geringe Luftverschmutzung

•     Bewusstseinsweckung für die Vorteile von alternativen Straßennutzungskonzepten

•     Steigerung des Anteils an alternativen Fortbewegungsformen am modal split (Fahrrad, Fußgänger, ÖPNV)

•     Verbesserung der Lebensqualität

© Andrey Yavolovsky

Ergebnisse

 

Es wird geraten, dass innerhalb der Stadtverwaltung, die Verantwortlichkeiten für die Implementierung dieser Projekte an Mitarbeiter delegiert werden, die diese vorantreiben können und die weitere wichtige Akteure aktivieren können. Ein Morgenstadt Folgeprozess sollte so gestaltet sein, dass er das Implementationsniveau der Maßnahmen überprüft, die Schwierigkeiten identifiziert und diese überwindet. Besonders die strategische Langzeitplanung muss in Tiflis verbessert werden , da mangelnde Konstanz kontraproduktiv für die Nachhaltigkeit in der Stadtentwicklung ist.

 

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