Wie können wir Großstädte für die Zukunft smart und lebenswert machen? Im EU-Projekt TRIANGULUM entstehen Vorreiter-Konzepte für intelligente Stadtquartiere. Anwendbare und übertragbare Lösungen dafür erarbeiten die Partner im EU-Projekt »Triangulum« nicht nur theoretisch, sondern mit der klaren Zielsetzung diese Ideen innerhalb von drei Jahren in Manchester, Eindhoven und Stavanger umzusetzen und anschließend auf die Städte Leipzig, Sabadell und Prag zu übertragen.
Das Herzstück des Smart-City-Vorhabens bildet ein übertragbares Smart City Framework und eine Informations- und Kommunikationstechnik-Architektur. Sie sorgt dafür, dass die einzelnen Technologien in der Stadt miteinander vernetzt und aufeinander abgestimmt werden.
Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigen die Planungen für die niederländische Stadt Eindhoven (Niederlande). Die Kommune setzt unter anderem auf Elektromobilität. Die Idee der Projektpartner: Über eine IKT-Lösung können die Einwohner auf verschiedene Bereiche der Infrastruktur zugreifen, um etwa elektrische Carsharing-Fahrzeuge zu buchen oder intelligente Parkraumkonzepte zu nutzen. Sensoren – zum Beispiel in Laternen – werden unter anderem Bewegungsdaten erfassen, sodass die Straßenbeleuchtung, der öffentliche Nahverkehr oder Carsharing-Angebote bedarfsgerecht gesteuert werden können. Diese Infrastruktur wird ebenfalls fester Bestandteil des ehemaligen Industrieareals der Phillips Headquarters sein, auf dem nun zahlreiche Start-ups mit Unterstützung der Triangulum Projektpartner die Lösungen für die Städte der Zukunft entwerfen.
Stavanger (Norwegen) besitzt europaweit die höchste Dichte an Elektrofahrzeugen. Dies und die bestehenden Highspeed-IKT-Infrastrukturen bilden die Basis, um Energie- und Mobilitätslösungen besser zu vernetzen. Zudem sollen Unternehmen, Einwohner, Forschungseinrichtungen und Ärzte konsequent über IT-Netze verknüpft werden, um besser planen, effizienter Energie nutzen und sogar medizinische Ferndiagnosen stellen zu können. Eine der treibenden Kräfte ist hierbei der Städtische Energieversorger, der mittlerweile mehr Umsatz aus der Bereitstellung von Daten und Internetservices sowie Infrastruktur generiert, als aus dem Stromgeschäft.
In Manchester (England) soll das studentische Viertel »Manchester Corridor«, in dem rund 72 000 Studierende leben, in ein Smart-City-Quartier verwandelt werden. Dazu werden die historischen Gebäude saniert. Zudem ist geplant, ein autarkes »virtuelles« Energienetz aufzubauen, welches das gesamte Stadtquartier mit Wärme und Strom versorgt. Die Wiederverwendung bestehenden Strukturen fördert das Energiesparkonzept durch die Gebäudesanierung. Als Teil des Gebiets wird für die die Oxford Street, eine der meistbefahrenen Straßen des Landes, ein alternatives Mobilitätskonzept umgesetzt, welches Umweltfreundliche Formen des Transports einsetzt.
Später wollen die Partner die entwickelten, funktionierenden und passenden Lösungen auf Leipzig, Prag (Tschechien) und Sabadell (Spanien) übertragen. Das Vorhaben ist aus der »Morgenstadt-Initiative« der Fraunhofer-Gesellschaft entstanden, wird vom Fraunhofer IAO koordiniert und vom Steinbeis-Europa-Zentrum unterstützt. Die Europäische Kommission kürte es zum Leitprojekt ihrer Initiative »Smart Cities and Communities«. 23 interdisziplinäre Partner aus Kommunen, Wissenschaft und Industrie arbeiten in dem Projekt mit.
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