Die Digitalisierung als gesellschafts- und wirtschaftsverändernder Megatrend erreicht immer mehr die städtische Verwaltung. Durch die intelligenten Integration von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) und Daten mit bestehenden und neuen Infrastruktursystemen auf der einen Seite und Bedarfen von Städten und Bürgerinnen und Bürgern andererseits strebt die Smart City ein Maximum an urbaner Lebensqualität, Ressourceneffizienz, Resilienz und Zukunftsfähigkeit an. Hierzu werden Technologien gezielt eingesetzt, um eine Vielzahl an urbanen Prozessen zu optimieren. Dabei stehen vor allem vier Aspekte im Vordergrund:
• Die Senkung von Emissionen durch intelligente, dezentrale Energiesysteme und die Verschaltung von (E-) Mobilität, Gebäuden und Energiesystem
• Der Fokus auf nutzerorientierte Dienstleistungen, die sich an Echtzeit-Informationen (Umwelt, Verkehr, Energieverbrauch etc.) orientieren
• Die Integration einzelner Technologien in intelligente Systeme (IoT), die eine Sharing Economy ermöglichen
• Die datenbasierte Optimierung des Managements und der Steuerung der Stadt auf Politik- und Verwaltungsebene.
Hier weitere Definitionen zu Smart Cities:
Erling Brox (Greater Stavanger)
“…are particularly aimed at inhabitants, it should contribute to form a sustainable society. Thereby Technology is a just a means, society and environment is important.”
Sir Richard Leese (Manchester)
“A Smart City needs smart people - intelligent clients with modern technology to improve the economical performance and quality of life.”
Steef Blok (Eindhoven)
"A smart city is a city that remains sustainable over the years, using technology that renovates the city all the time and keeps the city in first position".
München entwickelt gemeinsam mit uns aktuell eine „Smart-City“-Leitlinie als querschnittsorientierter Bestandteil ihrer integrierten Stadtentwicklung. Köln ist bisher eine der wenigen deutschen Städte in den Europäischen Leuchtturmprojekten zu „Smart Cities & Communities“ und ist Teil unseres Projektkonsortiums GrowSmarter, Hamburg will mit einer ambitionierten Strategie ‚Digitale Hauptstadt‘ werden und auch „Hidden Champions“ wie Norderstedt bei Hamburg oder Ulm in Baden-Württemberg sind seit längerem erfolgreich auf dem Weg der Digitalisierung.
Internationale Vorreiterstädte, die bereits mit uns zusammen gearbeitet haben oder dies es aktuell tun wie Stockholm, New York, Singapore, Barcelona oder Wien sind zu dem Schluss gekommen, dass eine langfristige nachhaltige Stadtentwicklung auf einem neuen ökonomischen und technologischen Modell aufbauen muss. Wir definieren smart city gemäß der Smart city Strategie Wiens als eine Stadt, „die den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts begegnet. Das geschieht mit einer langfristigen und ganzheitlichen Strategie, die das Ziel hat, die beste Lebensqualität für alle Wienerinnen und Wiener zu garantieren und dabei Ressourcen durch umfassende Innovationen zu schonen.“
Im Rahmen des europäischen Forschungsprogrammes ‚Horizon 2020‘ nehmen die sogenannten Smart and Sustainable Cities Calls ( SCC Calls) eine wichtige Rolle ein. Diese Ausschreibungen der Europäischen Kommission fördern die nachhaltige Entwicklung von Städten und helfen ihnen „smarter“ zu werden. In den anschließenden Projekten gibt es eine gewissene Anzahl an Vorreiterstädten, die Leuchtturmstädte genannt werden. Dort werden die Technologien implementiert und Strategien des Transformationsprozesses hin zu einer smart city entwickelt. Die beteiligten sogenannten Nachfolgerstädte wenden das gewonnene Wissen in einem zweiten Schritt dann in ihrer Stadt an. Leuchtturmstädte und Nachfolgerstädte arbeiten gemeinsam in vielversprechenden Konsortien an innovativen Lösungen in den Bereichen Energie, Mobilität, Klimaschutz etc. und wie diese durch den Einsatz von neuen Technologien zukunftsfähig gestaltet werden können. Mithilfe der europäischen SCC Projekte können Städte ihre Ideen in Realität umsetzen und Unternehmen ebenfalls an der Stadt der Zukunft mitwirken. Die nachfolgende Grafik zeigt welche europäische Städte im Rahmen der großen europäischen SCC Projekte ( z.B.: Triangulum, GrowSmarter oder SMARTER TOGETHER) involviert sind.
Auch in diesem Jahr starten europäische und nationale Projekte. Ein Beispiel für ein nationales Förderprogramm ist ‚SMARTilience‘, das sich zum Ziel gesetzt hat ein kommunales Steuerungsmodell für den Klimaschutz in deutsche Großstädten zu entwickeln und das europäische Projekt ‚UNalab‘,fördert die Entwicklung von einem europäischen Referenzrahmen für naturbasierte Lösungen.